In Rekordzeit zum E-Mobility-Anbieter  

 

Innerhalb von nur fünf Wochen hat der Celler Energieversorger SVO sein Angebot um eine E-Mobilitätslösung erweitert. Beim Vertrieb setzt das Unternehmen ganz auf digitale Wege und nutzt dazu unter anderem die Cloud-Lösung von epilot. 

 

Die Energiebranche befindet sich im Wandel. Sämtliche Energieversorgungsunternehmen (EVU) eint dabei die gleiche Herausforderung: Die Margen bei den Commodities schwinden und es fehlt oft an attraktiven Mehrwertangeboten bei einer zunehmend onlineaffinen Zielgruppe. Die EVU müssen neue Geschäftsfelder erobern, die sich durch eine zunehmende Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die branchenübergreifende Zusammenarbeit eröffnen. Das Stichwort der Stunde lautet Energiedienstleistungen (EDL). Dazu zählen etwa Wärmepumpen, Photovoltaik- und Heizungscontracting-Angebote oder E-Mobility-Lösungen. Auch kleinere Marktteilnehmer haben die Chance, mit überschaubarem finanziellem und personellem Einsatz innovative Lösungen auf den Weg zu bringen.

So hat das Unternehmen SVO aus Celle sein Geschäftsfeld Ende vergangenen Jahres innerhalb kürzester Zeit um den Faktor E-Mobilität erweitert. Unterstützt wurde es dabei von dem Beratungsunternehmen Excubate und dem Software-as-a-Software-Anbieter epilot. Zwischen Kick-off und Go-live des Projekts lagen lediglich fünf Wochen. Treiber war die neue Geschäftsführung, die bis zum Start der KfW-Fördermaßnahmen für Wallboxen am 24. November 2020 ihren Kunden ein entsprechendes Alles-aus-einer-HandServicepaket aus Wallbox, Ökostrom, Installation und Förderung anbieten wollte.

Mit der Prognose, dass pünktlich zum Förderungsstart die Anfragen in die Höhe schnellen würden, sollte SVO-Geschäftsführer Holger Schwenke recht behalten: Zwischen Ende November 2020 und Mitte April 2021 gingen bei der SVO knapp 660 E-Mobilitätsanfragen ein, die meisten davon online. 68 Prozent der Kunden erstellen sich ihr individuelles Angebot vollständig digital über die angebotene Klickstrecke. Die eigens eingerichtete Website verzeichnete bis zu 1.000 Besuche in der Woche. 61 Prozent der Bestandskunden stellten im Zuge dessen auch ihre Versorgung von Grau- auf Ökostrom um.

Bei der Anfragengenerierung setzt man voll auf digitale Wege. Der Kunde wird über Google oder soziale Medien auf das E-Mobility-Angebot der SVO aufmerksam gemacht und zum passenden Produktportfolio auf die Website geleitet. Dort kann er sich sein individuelles Rundum-sorglos-Paket zusammenstellen. Zunächst konfiguriert er seine Wunsch-Wallbox aus vier Varianten (drei davon förderfähig) sowie dem passenden Stromtarif und wird auf die entsprechenden Fördermöglichkeiten samt Verlinkung zum Antrag hingewiesen. Nach der Auftragsbestätigung erfolgt die Installation durch den Partnerbetrieb über die SVO – alles aus einer Hand.

Das komplette Anfragemodul sowie die automatisierte Online-Klickstrecke laufen über die Cloud-Lösung von epilot. Hier werden schon im Vorfeld die wichtigsten Fragen für eine umfassende Angebotserstellung geklärt: Soll die Wallbox in einer Garage oder auf einem Stellplatz installiert werden? Handelt es sich um alte oder neue Stromzähler? Welcher Tarif ist der richtige für mich? Dafür wurde ein breites, standardisiertes Leistungsverzeichnis für fixe Preise entwickelt. Das gibt den Kunden Sicherheit und erleichtert den Installateuren die Kalkulation. Die Abwicklung über die Installationsbetriebe und die spätere Rechnungsstellung laufen ebenfalls über die epilot-Plattform. Alle eingebundenen Dienstleister können so ihre Bearbeitung und Dokumentation direkt über die Cloud-Software erledigen.

Um den Projektzeitrahmen einhalten zu können, waren die Nutzung agiler Arbeitsweisen, eine starke Priorisierung und ein 80/20-Ansatz hinsichtlich Aufwand und Ergebnis notwendig. Durch die agile Zusammenarbeit der Beteiligten konnte das Vorhaben innerhalb von nur fünf Wochen umgesetzt werden. Lieferschwierigkeiten oder Engpässe bei den Installationsbetrieben galt und gilt es weiterhin zu umschiffen, Prozessanpassungen finden im laufenden Projekt statt.


Attraktives Zukunftsgeschäft

Bei der SVO ist man stolz auf das Projekt, hat sich das Unternehmen doch innerhalb kürzester Zeit einen Namen als innovativer E-Mobility-Dienstleister gemacht. Auch das Mindset der Celler hat sich dadurch verändert: Die agile Projektentwicklung hat gezeigt, was alles innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden kann. Die gelungene Mischung aus externem und internem Know-how sowie die Schaffung digitaler Vertriebsstrukturen machten den Erfolg des Vorhabens aus.

Die Rahmenbedingungen für einen weiteren starken Anstieg des Geschäfts sehen positiv aus: Die politische Energiewende hat die Schaffung von Lade-Infrastruktur für E-Mobilität vorangetrieben. Staatliche Subventionen, verbunden mit sehr günstigen Konditionen für Verbraucher tun ihr Übriges. Laut Hochrechnungen könnten bis zum Jahr 2030 fünf Millionen weitere Elektroautos in Deutschland zugelassen werden. Diese Entwicklung bietet neue Chancen für EVU insbesondere beim Komplettangebot von der ersten Beratung bis hin zur fertigen Lösung in der Garage. Hier können sie ihren Vertrauensbonus als bekannter, kommunaler und innovativer Versorger voll ausspielen. Ein Vorgehen, von dem gerade kleinere und mittlere Stadtwerke profitieren.



Quelle: Stadt+Werk, Sonderheft Juni
Autoren: Marlon Hütten, Chief Sales Officer e.pilot GmbH;
Toralf Knappe, Key Account Manager Geschäftskundenvertrieb, SVO Vertrieb GmbH;
Kevin Kahleys, Senior Management Consulting,  Excubate GmbH  www.stadt-und-werk.de



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